Speedway Stadionzeitung-2-3-2019

DAS SPEEDWAY MAGAZIN FÜR LANDSHUT Jung und Wild - Die AC Landshut Young Devils // Seite 11 Der Fanclub „Bahn- und Speedway-Club Landshut e.V.“ // Seite 17 Interview mit Kelvin und Nigel // Seite 26 Wir sind die Neuen – Teil II // Seite 37 Ausgabe 3 - August 2019 - 5. Jahrgang Wer kommt in die Teufelsküche ? Die DMVWhite Tigers

Liebe Leser und Speedwayfans, wie die Zeit vergeht – wir bringen jetzt schon den 5. Jahrgang von Devils Inside heraus, und bei den ersten Heften in diesem Jahr haben wir festgestellt, daß wir ein klein wenig Opfer des eigenen Erfolgs geworden sind. Nachdem über den Jahreswechsel wieder einige neue Sponsoren dazugekommen waren, mußte der ein oder andere Artikel aus Platzmangel schon zurückstehen. Aus diesem Grund hat dieses Heft nun vier Seiten mehr, damit der Textanteil wieder zu seinem Recht kommt. Besonders freuen wir uns in dieser Ausgabe über das Interview mit den „Kultkommentatoren“ Kelvin Tatum und Nigel Pearson, die zum Speedway of Nations bei uns waren. Die Chance, mal mit den beiden „live“ zu sprechen, mußte einfach genutzt werden. Anfangs wußten die beiden zwar nicht so recht, wie ihnen geschah, weil sie wohl nicht erwartet hätten, auf Clubebene interviewt zu werden. Aber nachdem sie dann ein Devils Inside durchgeblättert hatten und mit dem ersten Smalltalk das Eis gebrochen war, entwickelte sich ein lebhaftes und interessantes Gespräch. Aus sportlicher Sicht steht heute unser Heimrennen gegen die DMV White Tigers auf dem Programm, mit dem es für die AC Landshut Devils um den erneuten Finaleinzug geht. Wir sind uns sicher, daß es uns mit den Fans im Rücken gelingen wird, heute alles klar zu machen und es nicht auf das am Tag darauf stattfindende Rennen in Stralsund (der ursprüngliche Termin am 6. Juli war ja im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen) ankommen zu lassen. In diesem Sinne wünschen wir Euch und uns einen tollen und erfolgreichen Renntag, und wie immer viel Spaß beim Lesen dieses Hefts. Euer Presseteam Claudia und Klaus 2

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So wie in den zurückliegenden Jahren der Saisonauftakt in der OneSolar Arena gegen Brokstedt quasi Tradition für die AC Landshut Devils war, ist es auch das zweite Heimrennen gegen die DMV White Tigers. Ursprünglich war das heutige Rennen als Abschluß der Vorrunde geplant – die Konkurrenten sollten ihre vier Rennen bereits absolviert haben, und auch die Devils hatten gehofft, die Tür zum Finale mit einem erfolgreichen Rennen in Stralsund schon weit aufgestoßen zu haben. Doch es kam mal wieder anders dank dem deutschen Sommerwetter … Sowohl unser Auswärtsrennen am 6. Juli gegen Stralsund als auch das Rennen der Verfolger Wittstock gegen Brokstedt am 12. Juli fielen dem Regenwetter zum Opfer und werden nun am 16. bzw. 17. August nachgeholt. Für die ACL-Cracks heißt dies also, gleich nach dem Ende in Landshut Einpacken und gen Norden fahren. Und durch die Terminverschiebungen kommt dem Heimrennen nun noch mehr Bedeutung in Sachen „Mission Finaleinzug“ zu. Die Bilanz Devils gegen Tiger steht bislang zugunsten der Gastgeber – und das soll auch so bleiben. Doch in Diedenbergen hat man im Vergleich zur vergangenen Saison personell nochmals nachgelegt. Neben Robert Lambert, der zum Stammpersonal gehört und mit seinen Auftritten im Grand Prix und der U21-Weltmeisterschaft vor allem zu Beginn der Saison für Furore gesorgt hat, haben die Gäste auf den Ausländerpositionen noch die beiden Polen Kacper Gomolski und Daniel Kaczmarek sowie den mehrmaligen italienischen Meister Paco Castagna zur Auswahl. Auf der B-Position haben die White Tigers die Wahl zwischen dem Dritten der diesjährigen Deutschen Meisterschaft, Kevin Wölbert, Daniel Spiller und Rene Deddens, die die Landshuter Bahn gut kennen und bislang in der Saison ebenfalls gut unterwegs gewesen sind. Auf den C-Positionen stehen Ethan Spiller, Marius Hillebrandt und David Pfeffer bereit. Die Devils werden nach der Devise „never change a winning team“ in bewährter Aufstellung ans Startband rollen. Der Tscheche Vaclav Milik ist nach seinem Auftritt beim ersten Heimrennen im Juni bereits auf dem besten Wege, die Herzen der Devils-Fans ebenso zu erobern wie einst Leon Madsen. Viktor Karpov hat sich ebenfalls bestens in die Teufelsfamilie eingelebt und das Vertrauen von Fans und Verantwortlichen beim ersten Auftritt mit einem zweistelligen Ergebnis belohnt. Martin Smolinski, der erst vor einem Monat seinen 7. Deutschen Meistertitel geholt hat, hat sich in der laufenden Saison bislang wieder als sichere Bank erwiesen und ist in konstant guter Form. Valentin Grobauer hat dank seines Engagements bei den Somerset Rebels in England bereits sichtbar an Rennhärte zugelegt, was auch sein Auftritt bei der Deutschen Meisterschaft, die er mit Platz 5 abschloß, unterstrich. Die C-Kollegen können sich ebenfalls sehen lassen – Sandro Wassermann hat wieder an die Form der Vergangenheit anknüpfen können und bei zahlreichen Rennen der Saison Gespür Wer kommt in die Teufelsküche? Die DMV White Tigers 5

für unkonventionelle Linien gezeigt. Stephan Katt hat durch bisher gute Ergebnisse auf der Lang- und Grasbahn Rückenwind für den Auftritt im Speedwayoval, und Youngster Jonas Wilke findet sich langsam aber sicher in hochkarätigen Fahrerfeldern zurecht. Es warten also interessante Duelle auf die Zuschauer und natürlich heißt es „Alles oder Nichts“ für den Rekordmeister. Mit einem Erfolg am heutigen Abend ließe sich doch ruhiger nach Stralsund fahren, als wenn erst dort die Entscheidung fallen müßte. Die Daumen der Fans sind auf Anschlag gedrückt ! IMPRESSUM Auflage: 1500 Stück pro Ausgabe Autor, Herausgeber, Redaktion: Automobilclub Landshut e.V. im ADAC Kirchgasse 250 84028 Landshut info@ac-landshut.de, www.speedway-landshut.de Texte: Klaus Zwerschina, Claudia Patzak-Krüger Fotos: Hermann Boxleitner, Niklas Breu, Michael Eder, Tom Hofmeister Druck und Bindung: Druck Plus // www.druck-plus.de Design,Satz und Titelbild: Werbeagentur madmoses // www.madmoses.de

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Devils Inside stellt Euch heute den Nachwuchs einmal etwas genauer vor. Junioren A: Tim Riedl, Franziska Kober Junioren B: Maximilian Gammel, Jenny Apfelbeck Junioren C: Cyrill Hofmann, Leon Krusch B-Lizenz-500 ccm: Mario Niedermeier, Jonas Wilke, Manuel Thalmann Der Nachwuchs ist die Zukunft eines jeden Vereins – das gilt für den Fußball genauso wie fürs Speedway und jede andere Sportart auf der Welt. Daher hat es sich der AC Landshut schon lange auf die Fahnen geschrieben, regelmäßig Schnuppertrainings für am Speedway interessierte Kinder und Jugendliche durchzuführen und denen, die sich ins Rennen wagen wollen, auch die Möglichkeit zu geben, unter den Farben des Vereins zu starten. Perfekte Spielwiese hierfür ist der ADAC Bayern Cup, bei dem die gemeldeten Mannschaften viermal im Jahr aufeinandertreffen. Jung undWild Die AC Landshut Young Devils 11

Wir sind sehr stolz, daß wir bis auf einen Gastfahrer in der Juniorenklasse B – hier unterstützt uns in der Saison 2019 Toni Eichhorn - fast eine komplette Mannschaft im Bayern Cup stellen können. Beim ersten Bayern Cup Rennen dieser Saison in Neustadt an der Donau erkämpfte das Team einen hervorragenden dritten Platz. Hierbei ist zu erwähnen, daß Franziska Kober in der Juniorenklasse A ihr erstes Speedwayrennen für den ACL bestritt. Tim Riedl hatte etwas Pech, er brach sich bei einem Sturz den Arm und muß seine Verletzung auskurieren. Bei den Junioren B zeigten Maximilian Gammel, Jenny Apfelbeck und Toni Eichhorn eine solide Leistung mit insgesamt 17 Punkten. In der Juniorenklasse C erreichten Cyrill Hofmann und Leon Krusch beachtliche 15 Punkte. Bei den B-Lizenz-Fahrern schließlich konnte der ACL mit 19 erkämpften Punkten von Mario Niedermeier und Jonas Wilke die meisten Punkte einfahren. So kann man auf eine erfolgreiche Speedwaysaison hoffen, in der wir gerne vor weiteren Verletzungen verschont blieben. Leider mußte das zweite Bayern-Cup Rennen in Olching wegen starken Regens abgesagt werden und wird erst im September nachgeholt. Mittlerweile hat aber Ende Juni auch unser alljährliches Heimrennen in Landshut stattgefunden, auf das sich alle Young Devils sehr gefreut haben, ist doch ein Auftritt vor heimischem Publikum, mit der Unterstützung der Devilsfamilie, immer etwas besonderes ! Und so düste unser Nachwuchs dann mit einem knappen Ein-Punkte-Vorsprung hinter den überragenden Olchingern (72 Punkte) mit 42 Punkten vor der Mannschaft des BBM München (41 Punkte und den Abensbergern (30 Punkte) ins Ziel. Besonders gut lief es auf der heimischen Bahn für Maximilian Gammel mit 9 Punkten, Leon Krusch mit 8 Punkten und Mario Niedermeier mit 11 Punkten (insgesamt 3 Laufsiege), aber auch die Ergebnisse von Tim Riedel (6), Jenny Apfelbeck (3) und Toni Eichhorn (5) können sich sehen lassen und lassen auf mehr hoffen. Mitte Juli fand dann ein weiteres Rennen in Abensberg statt, das aber leider wegen der Witterungsbedingungen nach Heat 8 abgebrochen werden mußten. Hier gab es wiederum einen dritten Platz hinter den Fahrern des BBM und des MSC Olching für Franziska Kober (1), Maximilian Gammel (2), Toni Eichhorn (1), Cyrill Hofmann (1), Mario Niedermeier (2) und Jonas Wilke (3). 12

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Vor einiger Zeit konnten wir stolz melden, daß der Fanclub ein Jugendmotorrad für unsere Nachwuchsarbeit gestiftet hat. Für Devils Inside ein Grund, sich einmal etwas ausführlicher mit dem Club zu beschäftigen. Wir sprachen mit Marianne Gallinger. Wie lange gibt es den Fanclub schon, wie ist er entstanden ? Der Fanclub konnte mittlerweile sein 40-jähriges Bestehen feiern. Am 25. Februar 1978 trafen sich nach einem Skijöring in der Ellermühle zehn Speedwayfans und gründeten den Verein. Wieviele Mitglieder habt Ihr ? Wie muß man sich die Zusammensetzung der Mitglieder vorstellen – sind das Speedwayfans, ehemaliger Fahrer, Funktionäre ? In unseren Anfangsjahren hatten wir ca. 90 Mitglieder. Jetzt sind wir leider nur noch ca. 30 Personen. Unser Verein bestand am Anfang überwiegend aus Funktionären. Später kamen durch unsere vielen Reisen zu allen möglichen Speedwayveranstaltungen in ganz Europa sehr viele Fans dazu. Wir freuen uns, daß wir auch Georg Hack zu unseren Mitgliedern zählen dürfen. Wir stellen vor den Fanclub „Bahn- und Speedway-Club Landshut e.V.“ 17

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Die letzte Aktion war die Spende des Jugendmotorrades, aber das war sicher nicht die erste Unterstützung, die Ihr für den AC Landshut organisiert habt ? Das stimmt. Da wir in unserer Satzung festgelegt haben, den Nachwuchs zu unterstützen, haben wir schon einiges dazu im Rahmen unserer Möglichkeiten getan. Wir haben den Fahrern Reifen und Methanol gespendet. Außerdem gab es Geldspenden und vor zwei Jahren Rennbekleidung für die Kleinsten. Man hört ja öfter, daß es heutzutage recht schwierig geworden ist, noch Spenden zu sammeln. Welche Erfahrungen habt Ihr hier gemacht ? Ja, das stimmt. Wir veranstalten jedes Jahr eine Weihnachtsfeier mit großer Tombola. Früher haben wir dazu immer Spenden gesammelt. Das ist aber leider immer schwieriger geworden, so daß wir heute die Preise aus Mitteln der Vereinskasse finanzieren. Viele werden aber auch von unseren Mitgliedern gespendet. Welche Pläne habt Ihr für die Zukunft ? Wir würden gerne wieder ein paar mehr Mitglieder im Verein haben, damit wir den Nachwuchs auch noch weiterhin ein wenig unterstützen können. Wir würden uns freuen, wenn sich aufgrund dieses Berichtes einige Fans bei uns melden würden. Einmal im Monat treffen sich die Vereinsmitglieder zu einem geselligen Beisammensein. Wir tauschen uns dabei über Rennen aus. Darüber hinaus organisieren wir jährlich eine Weihnachtsfeier, einGartenfest und einenVereinsausflug. Tauscht Ihr Euch auchmit Fanclubs von anderen Speedwayvereinen aus ? In den Anfangsjahren hatten wir Kontakt zu verschiedenen Speedwayvereinen. Wir gingen damals oft gemeinsam auf Reisen zu den großen Speedwayveranstaltungen. Heute haben wir leider keinen Kontakt mehr zu anderen Fanclubs. Wie oft seid Ihr selbst bei Rennen in der Ellermühle ? Ich selbst bin natürlich immer bei den Rennen in der Ellermühle und als Funktionärin an der Kasse aktiv. Viele unserer Mitglieder sind aber auch immer da. Wohin kann man sich wenden, wenn man beitretenmöchte ? Dafür wäre ich die Ansprechpartnerin unter m.gallinger@arcor.de. 19

Alle, die sich den Speedway GP oder auch andere Speedwayrennen im Livestream anschauen, kennen sie – Kelivn Tatum und Nigel Pearson, die mit ihren unvergleichlichen Moderationen mittlerweile schon Kult sind. Devils Inside traf sie am Rande des Speedway of Nations, das sie live aus Landshut kommentierten, zu einem Interview. Eine gehörige Prise britischer Humor war auch immer in den Antworten wahrzunehmen. Kelvin und Nigel, willkommen in Landshut ! Ist das Euer erster Besuch, oder wart Ihr schon mal als Aktive oder zu einem unserer internationalenRennen als Zuschauer hier ? Nigel: Ich erinnere mich, daß ich zum letzten Mal 1997 zum GP hier war, der dann wegen Regens am Samstag abgesagt wurde. Ich war als Fan hier, es regnete, und ich stand auf der Gegengeraden ohne Überdachung. Aber trotzdem erinnere ich mich, daß es damals Interview mit Kelvin und Nigel toll war. Heute bin ich zum ersten Mal seit 22 Jahren wieder in Landshut. Kelvin: Ich bin hier sogar mehrmals imWorld Pairs Final gefahren, weiß aber nicht mehr genau, wann das war, jedenfalls in den 1990ern. Ich erinnere mich auch, daß ich zu einer Runde der Europameisterschaft in Landshut war, aber als Kommentator war ich bislang noch nicht hier. Aber mal ehrlich, normalerweise ist es ja schon warm, wenn man um diese Jahreszeit in dieser Gegend ist … so ein Wetter hatten wir wirklich nicht erwartet. Devils Inside: Naja, wir haben uns halt bemüht, englisches Sommerwetter hinzu- kriegen … ;-) Wie gefällt es Euch denn bis jetzt, vom Wetter mal abgesehen ? K: Das Hotel und die Stadt sind sehr schön, bislang also nur positive Erfahrungen, die Umgebung ist auch sehr hübsch, soweit also 26

ein guter Besuch. N: Ich kann Kelvin da nur zustimmen. Ich bin vommodernen Stadion beeindruckt, Ihr habt einen guten Zuschauerbereich und dann natürlich das Solardach … Ich freue mich wirklich darauf, heute abend gutes Speedway zu sehen zu bekommen. Wer weiß, vielleicht habt Ihr ja auch mal einen GP hier ? K: Ja, am Stadion wurde sehr viel gemacht, es ist sehr gut, und es ist nicht weit von München, so daß man auch einfach herkommen kann. (Es folgt eine kurze Diskussion mit dem Ersten Vorsitzenden zu den Solaranlagen auf der Überdachung.) Eure GP-Kommentare haben schon Kultstatus. Könnt Ihr unseren Lesern erzählen, wie lange Ihr das schon macht und wie Ihr Euren speziellen Kommentatoren-Stil entwickelt habt ? K: Ich habe vor 20 Jahren mit Fernsehkommentaren angefangen, aber die Zusammenarbeit mit Nigel im Kommentatorenteam hat, meine ich, 2008 begonnen. Wir haben zuerst auf Skysports lokale Speedwayrennen in England kommentiert, das mit den GPs ging dann ein Jahr später los. Der Stil hat sich wirklich mit der Zeit entwickelt und sich eigentlich erst richtig entfaltet, als wir von Sky zu Eurosport gewechselt haben, weil wir da viel mehr Freiheit für unsere Kommentare bekommen hatten. Wir haben nicht wirklich daran gearbeitet, es hat sich ganz natürlich so ergeben. Und ich muß dazu sagen, anfangs mochten wir uns nicht mal wirklich. Als ich noch aktiv gefahren bin, war Nigel ein Reporter in Cradley, und er hat mir immer lästige Fragen gestellt. Aber natürlich haben wir einander liebgewonnen und auch gegenseitigen Respekt entwickelt. Bereitet Ihr Euch intensiv vor, oder sind Eure lebendigen Kommentare mehr etwas Spontanes ? N: Man kann sich nicht wirklich intensiv vorbereiten, weil man nicht weiß, was kommt. Für einen Fußballkommentar, wie ich es in England mache, kann man sich mit Statistiken vorbereiten, aber Speedway ist zu schnell, und man kann auch nicht im voraus quasi festlegen, wie man klingen will. Man muß einfach natürlich sein und sich von dem einfangen lassen, was man vor sich sieht. Es spielt sich alles innerhalb einer Minute ab, und das läßt einem keine Vorbereitungszeit. K: Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, mal eine tiefergehende Diskussion über eine Moderation gehabt zu haben. Wir verbringen zwar die Rennwochenenden miteinander, aber wir sprechen nicht viel darüber. Natürlich haben wir zahlreiche Grundkenntnisse im Hinterkopf, aber man reagiert letztlich auf die Action vor einem und die Kommentare kommen dann aus der obersten Schublade, das entwickelt sich ganz natürlich. Wir veranstalten jetzt im Winter auch Abende in Vereinen, also verschiedenen Speedwayclubs, bei denen wir unsere Geschichten zu dem einen oder anderen GP erzählen – und es scheint, als ob es dem Publikum gefällt. Was sind die schwierigsten Situationen für einen Kommentator ? K: Wenn es keinerlei Action gibt. Wenn man, wie beim Warschau-GP letztes Jahr, so 5027

55 Minuten einfach überbrücken muß und keiner weiß, ob das Rennen weitergeht oder nicht. Oder wenn ein schwerer Unfall passiert ist. Wenn das Rennen läuft, dann arbeitet es eigentlich für den Kommentator. N: Wir machen ja eine globale Übertragung, wir müssen also die ganze Zeit reden. Auch während der Werbepausen, die die Zuschauer sehen, müssen wir reden, und es ist Schwerstarbeit, etwas sagen zu müssen, wenn nichts passiert. Aber wenn das Rennen nach Plan läuft, ist es einfach. Wie überbrückt Ihr längere Unterbrechungen ? Reden, reden, reden… Warschau war bislang die schwierigste Aufgabe. Habt Ihr eine Lieblingsbahn bzw. ein Lieblingsstadion ? K: Ich komme immer gerne nach Cardiff. Der GP dort war lange Zeit DER Nr. 1 GP. Außerdem ist es unser Heimat-GP, und die Atmosphäre da ist immer besonders. N: Cardiff, Torunmit seiner speziellen Atmosphäre, und für die englischen Fans mag ich BelleVue. Das ist ein gutes nationales Station, nicht zu groß, was die Zuschauerzahl angeht, aber auch dort ist die Atmosphäre toll, und mit einer zusätzlichen Tribüne faßt es auch zwischen 5000 und 9000 Zuschauer. Wie viele Rennen kommentiert Ihr pro Saison, zusätzlich zu den Grand Prix ? Wir kommentieren 18 Heimrennen in England, 10 Grand Prix und 4 Speedway of Nations. Ist das Euer Hauptberuf ? N: Ich kommentiere auch noch Fußballspiele für einen nationalen Radiosender in England und Darts für das englische Fernsehen. Übrigens komme ich in gut sechs Wochen zum Darts Worldcup nach Hamburg – das ist eine Darts-Paar-Weltmeisterschaft. So bin ich also zum Speedway-Paarcup in Landshut und dann zum Darts-Paarcup in Hamburg. K: Ich nicht, ich kommentiere kein Darts oder Fußball, ich bin nur gut genug fürs Speedway, sorry … Kelvin, welche Erinnerungen hast Du an Deine eigene Karriere im Speedway ? Ich erinnere mich gerne an meine Langbahnrennen in Deutschland; ich hatte ja das Glück, drei Weltmeisterschaften zu gewinnen, und das war schon toll. Die Speedwayrennen in der Bundesliga oder offene Rennen haben mir auch gefallen, aber ich war hauptsächlich auf der Langbahn unterwegs. Ich hatte eine tolle Zeit, als ich für mein Land Rennen gefahren bin, habe Ligatitel in verschiedenen Ländern, z. B. Polen, gewonnen und war UK-Champion. Ich habe eigentlich nur ein paar wenige Erinnerungen an Enttäuschungen, aber die gehen an keinem vorbei. Langbahn hat mir riesigen Spaß gemacht. Schauen wir mal in die Gegenwart und Zukunft des englischen Speedway – wie geht es Eurer Meinung nach mit Coventry weiter ? K: Es ist schon schade, daß das Stadion zu ist, natürlich hofft man immer, daß es ein neues Stadion geben wird, aber das wird wohl nicht der Fall sein. Es gibt eine Unterstützergrup28

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pe, die sich dafür einsetzt, daß Coventry entweder wieder in ihrem alten Stadion fahren kann oder in einem neuen. Diese Leute versuchen wirklich alles, um Speedway zurück nach Coventry zu bringen, aber die Besitzer wollen das Grundstück als Baugrund verkaufen, was die Sache dann doch sehr schwierig macht. Ich habe tolle Erinnerungen an meine Zeit in Coventry, das war mit die beste Zeit als Fahrer in England nach den zwei Jahren in Wimbledon. Nigel, und wie wird es in Cradley Heath weitergehen ? Ich war Fan von Cradley, für die ja Greg Hancock und andere Weltmeister gefahren sind. Dort hat man 1995 aus denselben Gründen wie jetzt in Coventry zugemacht; wo früher die Bahn war, sind heute Häuser. Ich bin zwar dort noch aktiv und unterstütze sie beim Management einer Mannschaft in der 3. Division, aber ich habe den Glauben daran verloren, daß man irgendwann nochmal ein Grundstück für eine Bahn finden wird. Die lokale Verwaltung sagt, es mangelt ohnehin an Wohnraum, was dann die Chancen auf eine neue Speedwaybahn weiter reduziert. Deshalb muß es wohl erst mal in Wolverhampton weitergehen, aber wie lange das noch so sein kann, ist auch nicht sicher. Zurück zum heutigen Rennen – wie ist Eure Prognose ? K: Die Polen sind eindeutig Favorit, sie haben so viele gute Fahrer, unter denen sie auswählen können. Aber auch das Heimteam hat alle Möglichkeiten weiterzukommen. Meine top drei sind Deutschland, Polen und Schweden. Martin ist ein sehr inspirierender Charakter, und die heimischen Fans werden hinter ihm stehen. Damit können es die Deutschen heute mit jedem aufnehmen, und es würde mich nicht wundern, wenn sie sich direkt qualifizieren. N: Dem ist nichts hinzuzufügen. Zeit für Eure „berühmten letzten Worte“ …. N: Es ist wirklich toll, daß es hier in Landshut wieder Speedway auf WM-Niveau gibt. Ihr habt einen gut geführten Club mit einem guten Ruf, und ich wünsche allen das Beste und hoffe, daß wir hier bald einen GP sehen werden. K: Das deutsche Speedway ist generell im Aufwärtstrend, und das tut Euch gut. Es werden zweifellos in nächster Zukunft mehr Weltklassefahrer aus Deutschland kommen. Speedway hat einen gewaltgen Sprung nach vorne gemacht. Früher stand es immer hinter der Lang- und Grasbahn zurück, aber jetzt ist es die klare Nummer 1. Schaut Euch Erik Riss an, der kommt von der Langbahn und hat sich jetzt komplett dem Speedway zugewandt, das ist ein guter Indikator, welchen Stellenwert der Sport heutzutage einnimmt. Kelvin und Nigel, vielen Dank für das Interview – wir freuen uns auf Euren Kommentar. 30

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Termin Heimmannschaft Gastmannschaft Ergebnis 01.05.19 MSC Brokstedt Wikinger AC Landshut Devils 41:42 04.05.19 MC Nordstern Stralsund MSC Wölfe Wittstock 40:44 12.05.19 DMV White Tigers Diedenbergen MC Nordstern Stralsund 50:34 25.05.19 MSC Wölfe Wittstock DMV White Tigers Diedenbergen 48:39 02.06.19 AC Landshut Devils MSC Wölfe Wittstock 52:33 16.06.19 DMV White Tigers Diedenbergen MSC Brokstedt Wikinger 37:47 22.06.19 MSC Brokstedt Wikinger MC Nordstern Stralsund 57:29 15.08.19 AC Landshut Devils DMV White Tigers Diedenbergen 16.08.19 MC Nordstern Stralsund AC Landshut Devils 17.08.19 MSC Wölfe Wittstock MSC Brokstedt Wikinger 1.Speedway Bundesliga 2019 Speedway Bundesliga Tabelle 2019 Platz Mannschaft Rennen Laufpunkte Matchpunkte 1 MSC Brokstedt Wikinger 3 145 4 2 AC Landshut Devils 2 94 4 3 MSC Wölfe Wittstock 3 125 4 4 DMV White Tigers Diedenbergen 3 126 2 5 MC Nordstern Stralsund 3 103 0 34

Wir sind die Neuen – Teil II Nachdem wir glaubten, mit unseren beiden Australiern gut auf den Ausländerpositionen besetzt zu sein, hat uns eine quasi „höhere Gewalt“ eines Besseren belehrt, so daß wir uns kurzfristig nochmal umsehen mußten. Die neu hinzugekommenen Fahrer stellen wir Euch hier kurz vor: Tomasz Gapinski – geboren am 8. Juli 1982 Unser polnischer Fahrer war 1999 und 2006 polnischer Team-Meister und fuhr 2007 im Grand Prix. Momentan ist er bei TZ Ostrovia in der ersten Liga unter Vertrag und weist in der laufenden Saison den besten Average auf. Er hat uns kurzfristig beim ersten Auswärtsrennen in Brokstedt unterstützt, wurde im weiteren Verlauf der Saison jedoch etwas durch eine Verletzung ausgebremst. Quelle Foto: h t t p s : //www. goog l e . d e /s e a r c h ? q= t oma s z +ga p i n s - k i&tbm=i sch&source=iu&i c tx=1&f i r=OmDRdFUjnush3M%253A%252Czw3EvrlK2hNp6M%252C_&vet=1&usg=AI4_-kTdyi6gZOTlR4zvMCv0mGEAdUb7JA&sa=X&- ved=2ahUKEwjoos_ww7v jAhUFK80KHV5zC9EQ9QEwAnoECAgQBA#imgrc=OmDRdFUjnush3M: 37

Vadav Milik – geboren an 22. Mai 1993 Der vierfache tschechischeMeister ist derzeit Teamkollege von Max Fricke bei Wroclaw in der polnischen Liga und in der tschechischen Liga für Pardubice am Start. Darüber hinaus rollt er in Schweden für Kumla Indianerna ans Startband. Beim SEC 2017 belegte er Platz 3 und im vergangenen Jahr Platz 8. Beim diesjährigen SON vertritt er die Farben seines Heimatlandes als Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft. Nach seinem Debüt in Brokstedt hat er sich beim SON-RaceOff in Landshut sowie beim ersten Heimrennen bereits in die Herzen der Fans gefahren. 8 T w

Viktor Kulakov – geboren am 21. Februar 1995 Er war als Youngster schon 2013 im Kader der Devils und fährt momentan bei Unia Tarnow in der ersten polnischen Liga. Er ist derzeit immer für ein zweistelliges Ergebnis gut und aktuell drittbester Fahrer in der polnischen Liga. In Schweden ist er bei Rospiggarna Hallstavik unter Vertrag. Desweiteren vertritt er die Farben seiner Heimat Rußland in der Nationalmannschaft. HIER GEHT DIE POST AB 84051 Essenbach / Altheim / Zeppelinstraße 3 Tel: 0870390666-0 / E-Mail: mail@pipp.de www.pipp.de

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